hkk-Datenanalyse: Impfbereitschaft sinkt weiter trotz steigender Atemwegsinfektionen

- Größte Impfmüdigkeit in Baden-Württemberg und Bayern
- Abnehmende Impfbereitschaft auch bei Älteren
- Impfen ist auch im Dezember noch sinnvoll

Bremen, 23.11.2023: Lediglich knapp 13 % der hkk-Versicherten haben sich in der Grippesaison 2022/2023 gegen Influenza impfen lassen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 15 Prozent, während es in der Saison 2020/2021 sogar 17 % waren. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Datenanalyse von rund 912.000 Versicherten der hkk Krankenkasse.

Größte Impfmüdigkeit in Baden-Württemberg und Bayern

Die Impfbereitschaft variiert in den Bundesländern zum Teil erheblich: In Baden-Württemberg sowie Bayern ist die Impfquote mit jeweils nur 8 % am niedrigsten. Mit Abstand am höchsten ist sie hingegen bei hkk-Versicherten in Bremen – dort liegt die Quote bei 22 %. Jedoch fiel die Bereitschaft auch hier um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Abnehmende Impfbereitschaft auch bei Älteren

Auch bei älteren Menschen ist die Bereitschaft zur Grippeimpfung rückläufig. Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt insbesondere älteren Menschen ab 60 Jahren, Personen mit Grunderkrankungen, Schwangeren sowie medizinischem Personal eine jährliche Grippeschutzimpfung. „In der Grippesaison 2022/2023 sind allerdings nur knapp 40 % dieser Empfehlung gefolgt – vier Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum“ erläutert Dr. Cornelius Erbe, Bereichsleiter Versorgungsmanagement bei der hkk. Die Europäische Union strebt eine Impfquote von 75 % bei dieser Bevölkerungsgruppe an, da das Risiko für grippebedingte Todesfälle hier am höchsten ist.

„Wir merken in unserer Praxis eine leichte Impfmüdigkeit im Vergleich zu den letzten Jahren, wenn es darum geht, eine Impfung aktiv einzufordern,“ so der Bremer Hausarzt und Internist Dr. Matthias Juricke. „Allerdings gehen wir in diesem Jahr viel aktiver auf Patienten zu, die eine Grippeschutzimpfung benötigen, beispielsweise aufgrund ihres Alters oder einer Vorerkrankung. Gerade bei Älteren kann das Immunsystem nicht mehr so gut auf Grippeerreger reagieren, weshalb es sinnvoll ist, die eigene Abwehr durch die Grippeschutzimpfung zu unterstützen. Auch das Risiko für Folgeerkrankungen wie Lungenentzündungen, Herz-Muskel-Entzündungen bis hin zum Herzinfarkt kann so reduziert werden.“ Neben dem eigenen Schutz schütze man ebenfalls sein Umfeld, so der Mediziner. „Natürlich ist es auch wichtig, dass der Erreger gar nicht erst beim älteren Menschen ankommt. Auch dafür ist eine Grippeschutzimpfung sinnvoll.“

Impfen ist auch im Dezember noch sinnvoll

Laut Robert Koch Institut (RKI) hatten in der 43. Kalenderwoche etwa 8,5 % der Bevölkerung in Deutschland eine neu aufgetretene akute Atemwegserkrankung – das sind 7,1 Millionen Menschen. Dieser Wert ist laut RKI ungewöhnlich hoch.Doch auch jetzt lohnt eine Grippeschutzimpfung noch. „Der Höhepunkt der Grippesaison ist für gewöhnlich Anfang des Jahres, und es dauert etwa 14 Tage, bis sich eine Immunität nach einer Grippeschutzimpfung aufbaut. Insofern kann man auch bei einer Impfung bis Mitte Dezember noch davon ausgehen, dass man gut geschützt in die Grippesaison geht,“ so Dr. Juricke.

Über die hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse)

Die hkk zählt mit rund 910.000 Versicherten (davon etwa 720.000 beitragszahlende Mitglieder), 14 Geschäftsstellen und 2.100 Servicepunkten zu den großen gesetzlichen Krankenkassen und ist in den letzten Jahren um mehrere hunderttausend Kunden gewachsen. ​Mit ihrem Zusatzbeitrag von 0,98 Prozent ist sie auch 2023 eine der günstigsten Krankenkassen Deutschlands. Der jährliche Beitragsvorteil für Beschäftigte beträgt bis zu 245 Euro; für Selbstständige, die ihre Beiträge selbst zahlen, bis zu 490 Euro jährlich. Zu den überdurchschnittlichen Leistungen zählen unter anderem mehr als 1.000 Euro Kostenübernahme je Versicherte​n und Jahr für Naturmedizin, Schutzimpfungen und Vorsorge sowie bei Schwangerschaft. Das vorteilhafte Preis-Leistungs-Verhältnis wird  durch eine über Jahrzehnte gewachsene Finanzstärke und Verwaltungskosten ermöglicht, die rund 25 Prozent unter dem Branchendurchschnitt liegen. Über 1.300 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen betreuen 2023 ein Haushaltsvolumen von rund 3,7 Milliarden Euro. Rund 2,9 Milliarden Euro davon entfallen auf die Krankenversicherung. Das Volumen der Leistungsausgaben liegt bei 2,7 Milliarden Euro (+ 11,5 Prozent).

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