Flexibel und gesund – die neue Arbeitswelt im Homeoffice
- 86 Prozent überzeugt von Homeoffice und Co.
- Soziale Kontakte vermisst
- Betriebsvereinbarungen als Schutzfaktor: Regelungen und Orientierung im dezentralen Arbeitsumfeld
Bremen, 05. Dezember 2023: In Deutschland gibt es kaum negative Kritik an der Arbeit im Homeoffice: Die große Mehrheit der Beschäftigten (86 %) ist sehr zufrieden mit der Arbeit in Homeoffice & Co. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts Skopos Research im Auftrag der hkk Krankenkasse unter 2.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland im Alter von 18 bis 69 Jahren, die mindestens teilweise dezentral arbeiten.
40 % der Gesamt-Arbeitszeit dezentral
Die Corona-Pandemie hat unsere Arbeitswelt definitiv verändert: Für 77 % der Befragten ist dezentrales Arbeiten erst seitdem ein fester Bestandteil der beruflichen Tätigkeit. Am häufigsten in Form von Homeoffice (45 %), mobilem Arbeiten (22 %) oder alternierender Telearbeit (19 %). Teleheimarbeit ist dagegen selten (5 %). Bei 7 % ist die Form der dezentralen Arbeit nicht offiziell geregelt. Durchschnittlich macht die dezentrale Arbeit bei den Befragten etwa 40 % der Gesamt-Arbeitszeit aus. Gut die Hälfte ist zufrieden mit dem Grad dezentraler Arbeit. Der Rest wünscht fast ausschließlich einen noch größeren dezentralen Anteil – vor allem die Jüngeren.
Homeoffice – schöne neue Arbeitswelt
Der Wegfall der Fahrtzeit zur Arbeit ist für knapp die Hälfte (49 %) einer der drei wichtigsten Vorteile des dezentralen Arbeitens. Gefolgt von mehr Flexibilität und Kosteneinsparungen. Als nachteilig erlebt wird hingegen vor allem die Einschränkung sozialer Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen. Um dem entgegenzuwirken, sei ein regelmäßiger Wechsel zwischen Büro und Homeoffice bzw. anderen mobilen Arbeitsorten wichtig, so dass das Büro weiterhin ein gemeinsamer Arbeitsort bleibt, sagt Dr. Guido Becke, Forschungsleiter am Institut Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen. Eine wichtige Maßnahme der sozialen Isolation von Beschäftigten im Homeoffice entgegenzuwirken und kollegialen Austausch zu ermöglichen, bilde die Bestimmung fester Präsenztage, an denen alle Beschäftigten bzw. Teammitglieder im Büro anwesend sind. Gemeinsame Präsenzzeiten förderten das Zusammengehörigkeitsgefühl und ermöglichten gerade Beschäftigten, die überwiegend im Homeoffice bzw. außerhalb des Büros tätig sind, die Sichtbarkeit ihrer Person und Arbeitsleistung bei Kolleginnen, Kollegen und Führungskräften. Dies verhindere Anerkennungsdefizite und Benachteiligungen bei Leistungsbeurteilungen oder bei Weiterbildungs- und Karriereoptionen.
Betriebsvereinbarungen als Schutzfaktor
Neuere Studien (z. B. WSI/Ahlers et al. 2021) zeigen, dass betriebliche Regelungen zum Arbeiten im Homeoffice bzw. zu dezentralem Arbeiten tendenziell mit größerer Arbeitszufriedenheit und höherem Wohlbefinden der Beschäftigten einhergehen. „Es reicht nicht, mobiles Arbeiten einfach nur technisch zu ermöglichen“, sagt Jan-Henrik Kneiser, Personalleiter der hkk Krankenkasse. „Wichtig sind klare Vereinbarungen, die Beschäftigten und Führungskräften Sicherheit und Verbindlichkeit geben“. Regelungsinhalte seien beispielsweise eine betrieblich dokumentierte Arbeitszeiterfassung oder definierte Erreichbarkeitszeiten. Kneiser: „Das sind zentrale Aspekte, die wir nicht nur als gesetzliche Krankenkasse, sondern auch als Arbeitgeberin von mehr als 1.400 Mitarbeitenden wichtig finden und ernst nehmen. Genau deshalb schulen wir unsere Führungskräfte regelmäßig zu New-Work-Themen wie „Dezentral führen“ und „Konflikte lösen in hybriden Teams“.
Positive Auswirkungen auf die Gesundheit
Dezentrales Arbeiten hat für die Befragten einen positiven Effekt auf ihre Gesundheit. Die Zuwächse an Zeitautonomie schlagen sich auch darin nieder, dass Beschäftigte mit dezentraler Arbeit insgesamt Autonomiegewinne als Ausdruck von Wohlbefinden angeben. Andere Aspekte werden jedoch auch kritisch gesehen, wie der Einfluss auf körperliche Beschwerden (30 %) oder die Möglichkeit, nach der Arbeit abzuschalten (20 %).
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Über die hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse)
Die hkk zählt mit mehr als 910.000 Versicherten (davon über 720.000 beitragszahlende Mitglieder), 14 Geschäftsstellen und 2.100 Servicepunkten zu den großen gesetzlichen Krankenkassen. 2022 verzeichnete sie ein Wachstum von mehr als 50.000 Kunden. Mit ihrem Zusatzbeitrag von 0,98 Prozent ist sie eine der günstigsten Krankenkassen Deutschlands. Zu den überdurchschnittlichen Leistungen zählen unter anderem mehr als 1.000 Euro Kostenübernahme je Versicherten und Jahr für Naturmedizin, Vorsorge sowie bei Schwangerschaft. Das vorteilhafte Preis-Leistungs-Verhältnis wird durch eine über Jahrzehnte gewachsene Finanzstärke und Verwaltungskosten ermöglicht, die mehr als 25 Prozent unter dem Branchendurchschnitt liegen. Rund 1.400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen betreuen 2023 ein Haushaltsvolumen von rund 3,7 Milliarden Euro. Rund 2,9 Milliarden Euro davon entfallen auf die Krankenversicherung. Das Volumen der Leistungsausgaben liegt bei 2,7 Milliarden Euro (+ 11,5 Prozent).