hkk-Fehlzeitenanalyse: Steigender Trend bei psychischen Erkrankungen

- Krankenstand weiter auf Rekordhoch
- Männer haben weniger Fehltage als Frauen
- Psychische Gesundheit fördern

Bremen, 17.01.2025: Die Krankheitsausfälle von Arbeitnehmenden bewegten sich auch im Jahr 2024 mit einem Krankenstand von 5,2 Prozent auf Rekordhöhe. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Datenanalyse der hkk Krankenkasse, basierend auf den Daten von rund 590.000 Erwerbstätigen. Demnach waren 2024 durchschnittlich jeden Tag 52 von 1.000 Beschäftigten arbeitsunfähig (AU). Vor allem Atemwegs- und psychische Erkrankungen sind für den hohen Krankenstand verantwortlich.

Krankenstand weiter auf Rekordhoch

Mehr als die Hälfte aller hkk-versicherten Beschäftigten war im Jahr 2024 mindestens einmal krankgeschrieben (65,8 Prozent). Im Vorjahreszeitraum lag die Quote mit 67,0 Prozent nur geringfügig höher. Im Schnitt fehlten Beschäftigte an 19,0 Tagen. Mit 21,1 Tagen gegenüber 17,3 Tagen verzeichneten die Frauen mehr Fehltage als die Männer. 

Die Auswertung der hkk-Daten zeigt einen deutlichen Anstieg der Arbeitsunfähigkeitsfälle bei den längsten (mehr als sechs Wochen) und kürzesten (bis zu drei Tagen) Erkrankungen um 5,2 bzw. 7,0 Prozent. Rückläufig sind hingegen die Fälle mit einer Erkrankungsdauer von 8 bis 14 Tagen (-9,0 Prozent). „Früher fielen vor allem Kurzzeiterkrankungen unter den Tisch, weil die Patienten keinen Anspruch auf Krankengeld hatten oder auf eine Weitergabe der gelben Scheine an ihre Krankenkasse verzichteten. Die automatische Übermittlung der eAU von den Arztpraxen an die Krankenkassen verbessert die statistische Erfassung“, sagt Dr. Wiebke Hübner, Präventionsexpertin der hkk. „Unabhängig von der Zahl der Kurzzeiterkrankten ist die Zunahme von Langzeiterkrankungen ein Alarmsignal. Chronische und schwere Erkrankungen erfordern lange Behandlungs- und Genesungszeiten und können Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. Umso wichtiger sind deshalb eine offene Unternehmenskultur und Präventionsangebote, welche die Mitarbeitenden langfristig unterstützen“, so Hübner weiter.

Psychische Erkrankungen nehmen weiter zu

Insgesamt hatten im Jahr 2024 Atemwegserkrankungen mit 20,4 Prozent den größten Anteil an krankheitsbedingten Ausfällen am Arbeitsplatz; gefolgt von psychischen Erkrankungen mit 19,6 Prozent. Muskel-Skelett-Erkrankungen hatten einen Anteil von 17,1 Prozent. Während Atemwegs- und Muskel-Skelett-Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig sind (-3 Prozent; -0,8 Prozent), sind psychische Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,0 Prozent angestiegen. Die Krankheitstage pro Fall liegen bei psychischen Erkrankungen im Schnitt bei 40,2 Tagen. „Damit fällt eine psychische Erkrankung deutlich stärker ins Gewicht als beispielsweise ein Infekt der Atemwege mit sechs Fehltagen“, so Hübner.

Psychische Gesundheit fördern

Psychische Belastungen der Beschäftigten entstehen unter anderem durch steigenden Leistungsdruck und eine unzureichende Work-Life-Balance, oft verstärkt durch die Digitalisierung und das Gefühl oder die Tatsache, ständig erreichbar sein zu müssen. Hübner: „Konflikte am Arbeitsplatz, fehlende Wertschätzung sowie monotone oder überfordernde Tätigkeiten erhöhen den Stress zusätzlich.“ Dramatische Ereignisse wie die Pandemie und tiefgreifende technische Entwicklungen führen zu Isolation, Unsicherheit und Anpassungsdruck, was die psychische Gesundheit zusätzlich belastet. „Eine langfristige Lösung liegt in der Schaffung einer Arbeitskultur, die Gesundheit, Wertschätzung und Balance zwischen Arbeit und Privatleben fördert“, sagt Hübner. Psychische Erkrankungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Betroffenen, sondern auch betriebliche und wirtschaftliche Konsequenzen. Daher ist es wichtig, das Thema frühzeitig anzugehen, Prävention zu fördern und eine unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen. Hübner: „Das trägt nicht nur zur Gesundheit der Mitarbeitenden bei, sondern auch zum Erfolg eines Unternehmens.“

Über die hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse): Die hkk zählt mit mehr als 930.000 Versicherten zu den großen gesetzlichen Krankenkassen und ist in den vergangenen Jahren um mehrere hunderttausend Kunden gewachsen. Mit ihrem Zusatzbeitrag von 2,19 Prozent ist sie eine der günstigsten Krankenkassen Deutschlands. Der jährliche Beitragsvorteil für Beschäftigte beträgt jährlich bis zu 731 Euro; für Selbstständige, die ihre Beiträge selbst zahlen, bis zu 1.462 Euro. Zu den überdurchschnittlichen Leistungen zählen unter anderem mehr als 1.000 Euro Kostenübernahme je Versicherten und Jahr für Naturmedizin, Schutzimpfungen und Vorsorge sowie für Schwangerschaftsleistungen. Das vorteilhafte Preis-Leistungs-Verhältnis wird durch eine über Jahrzehnte gewachsene Finanzstärke und Verwaltungskosten ermöglicht, die mehr als 30 Prozent unter dem Branchendurchschnitt liegen. 1.500 Mitarbeitende betreuen 2025 ein Haushaltsvolumen von rund 4,4 Milliarden Euro. 3,4 Milliarden Euro davon entfallen auf die Krankenversicherung.​

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