Diagnose Diabetes mellitus – Das hkk-Behandlungsprogramm zur "Zuckerkrankheit"
Für die Diagnose Diabetes ist eine Teilnahme an einem hkk-Behandlungsprogramm möglich, sofern mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin die Voraussetzungen geprüft wurden.
Was ist Diabetes mellitus?
Diabetes mellitus - auch "Zuckerkrankheit" genannt - ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten Insulinmangel oder durch eine verminderte Insulinwirkung hervorgerufen wird und einen erhöhten Blutzuckerspiegel zur Folge hat.
Es wird zwischen den zwei Hauptformen Diabetes mellitus Typ 1 und Diabetes mellitus Typ 2 unterschieden.
Diabetes mellitus Typ 1
Die Bauchspeicheldrüse produziert nicht mehr genügend oder gar kein Insulin, wodurch sich der Blutzucker erhöht.
Der Typ-1-Diabetes kann in jedem Alter erstmals auftreten, meist jedoch vor dem 35. LJ. Am häufigsten erkranken Kinder zu Beginn der Pubertät zwischen elf und 13 Jahren neu an Diabetes Typ 1.
Diabetes mellitus Typ 2
Es liegt eine gestörte Regulation des körpereigenen Hormons Insulin beziehungsweise eine herabgesetzte Insulinwirkung vor. Dadurch kann nicht genug Zucker aus dem Blut ins Gewebe gelangen und die Zuckerkonzentration im Blut erhöht sich.
Diabetes Typ 2 tritt meist bei Erwachsenen ab dem 40. Lebensjahr auf. Immer häufiger erkranken jedoch auch stark übergewichtige Kinder und Jugendliche an Typ-2-Diabetes.
Was sind die Therapieziele des Programms?
Die Therapie dient der Verbesserung der von einem Diabetes mellitus beeinträchtigten Lebensqualität.
Unter anderem sollen Spät-/Folgeschäden vermieden werden. Dazu gehören:
- Erblindungen oder eine Niereninsuffizienz (Dialyse)
- (Poly-)Neuropathien (Nervenschädigungen) bzw. Linderung von damit verbundenen Symptomen oder Schmerzen
- Diabetisches Fußsyndrom mit Gewebsschäden an den Füßen
- Amputationen der unteren Extremitäten
- akute Stoffwechselentgleisungen und ggfs. daraus resultierende stationäre Aufenthalte
- Reduktion von Komplikationen durch Schädigungen der Herzkranz- oder Hirngefäße (z. B.: Herzinfarkt oder Schlaganfall)
Broschüren und Beilagen
Hier können Sie sich detaillierte Informationen zu der Diagnose Diabetes mellitus als PDF-Dokumente herunterladen.
Was kann ich selbst tun?
Eine gute Körperwahrnehmung, um die aktuelle Stoffwechselsituation richtig einschätzen zu können, ist der erste Schritt, um auch feine Signale des Körpers zu registrieren, um z.B. schwere Stoffwechselentgleisungen zu verhindern.
Anzeichen für eine drohende Überzuckerung (Hyperglykämie) | Anzeichen für eine drohende Unterzuckerung (Hypoglykämie) |
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Vermehrtes Durstgefühl | Heißhunger, zittrige Hände, weiche Knie |
Verstärkter Harndrang | Unruhe, Herzklopfen |
Abgeschlagenheit und Müdigkeit | Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeit |
Blässe und Schwitzen | |
Verschwommenes Sehen |
Zu den therapeutischen Maßnahmen des hkk-Behandlungsprogramms Diabetes mellitus gehören:
- Regelmäßige körperliche Aktivität
- Verzicht auf Rauchen
- Ausgewogene Ernährung
- Vermeidung von Bluthochdruck
- Maßnahmen zur Vermeidung einer Hypoglykämie
Diabetes-Pass
Es ist wichtig einen Diabetes-Pass zu führen, um die gemessenen Werte der Blutzuckerselbstkontrolle sowie die gespritzten Insulineinheiten einzutragen. Zusätzlich können in das Tagebuch Besonderheiten eingetragen werden wie z.B. viel körperliche Bewegung oder Aufregung.
Für Kinder und Jugendliche gibt einen speziellen Pass. In diesem wird auch die Dokumentation des körperlichen Wachstums mitberücksichtigt. Diesen sogenannten Diabetes-Pass erhält der/die Patient/in vom dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin ausgehändigt.
Der Pass kann sehr wichtig werden, wenn tatsächlich einmal eine ernste Stoffwechselkomplikation eintreten sollte. Im Extremfall können diabetische Stoffwechselentgleisungen zu Bewusstlosigkeit führen. Anhand des Ausweises kann erkannt werden, dass man Diabetiker ist und die Ersthelfer/Ärzte können entsprechend handeln.
Darüber hinaus gibt es in jeder Region Interessengemeinschaften, Verbände und Selbsthilfegruppen. Die größte Selbsthilfeorganisation für Diabetiker in Deutschland ist der Deutsche Diabetiker Bund (DDB).
Nähere Informationen erhält man unter:
Deutscher Diabetiker Bund
Käthe-Niederkirchner-Straße 16
10407 Berlin
Telefon: 030 – 4208 2498 0
www.diabetikerbund.de
Fragen und Antworten zu den hkk-Behandlungsprogrammen
Wie kann ich teilnehmen, welche Vorteile hat die Teilnahme und wie finde ich einen teilnehmenden Arzt?