HPV-Impfung: Empfehlungen, Wirksamkeit und Kostenübernahme

Humane Papillomviren sind weit verbreitet und können verschiedene Krebserkrankungen verursachen – darunter Gebärmutterhalskrebs, aber auch Krebs im Mund-Rachen-Raum oder im Genitalbereich. Die HPV-Schutzimpfung kann das Risiko für diese Erkrankungen deutlich senken. Die hkk Krankenkasse informiert über Kostenübernahme, Ablauf der Impfung und wer sich impfen lassen sollte.

Hintergrund: Warum ist die HPV-Impfung wichtig?

Eine Infektion mit humanen Papillomviren verläuft häufig unbemerkt und ist meistens nach 1-2 Jahren nicht mehr nachweisbar. In seltenen Fällen kann eine solche Infektion aber auch schwerwiegende Folgen haben: Bestimmte HPV-Typen sind als Krebsvorstufen für die Entstehung verschiedener Krebsarten verantwortlich, insbesondere Gebärmutterhalskrebs. Auch bei Männern können HPV-Infektionen Krebs im Analbereich, am Penis oder im Mund-Rachen-Raum verursachen, weswegen die Impfung mittlerweile auch für Jungen empfohlen wird. Basierend auf Daten des Zentrums für Krebsregisterdaten erkrankten in Deutschland im Jahr 2022 knapp 4.400 Frauen an Gebärmutterhalskrebs und knapp 1.000 Männer an einem Peniskarzinom. Hinzu kommen noch 368 Neuerkrankungen bei Frauen, 1.203 Neuerkrankungen bei Männern am Oropharynx-Karzinom im Jahr 2022. Das ist eine Krebserkrankung des Mundrachenraumes.

Die HPV-Impfung schützt wirksam vor den gefährlichsten Virustypen. So zeigte eine Studie aus dem Jahr 2020 mit über 1,6 Millionen Mädchen und jungen Frauen, dass Frauen, die vor dem Alter von 17 Jahren gegen HPV geimpft wurden, ein um 88 % geringeres Risiko für Gebärmutterhalskrebs hatten als ungeimpfte Frauen.

Wer sollte sich gegen HPV impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für alle Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Die Impfung sollte möglichst vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen, weil dann in der Regel noch kein Kontakt mit dem Virus besteht. Wer den empfohlenen Zeitpunkt verpasst hat, kann die Impfung bis zum vollendeten 17. Lebensjahr nachholen. Für Erwachsene hat die STIKO keine Impfempfehlung ausgesprochen.

Übernimmt die hkk die Kosten für die Schutzimpfung?

Ja, die hkk übernimmt grundsätzlich alle von der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) empfohlenen Schutzimpfungen, die in die Schutzimpfungs-Richtlinie aufgenommen wurden. Das umfasst selbstverständlich auch die HPV-Impfung für Jugendliche von 9 bis 17 Jahren. Die Abrechnung erfolgt einfach und unkompliziert über die hkk-Gesundheitskarte. Als Extra-Leistung erstattet die hkk zudem die HPV-Impfung bis zum Tag vor dem 26. Geburtstag.

Schutzimpfungen

Impfungen gehören bis heute zu den wirkungsvollsten Vorsorgemaßnahmen gegen schwere Infektionskrankheiten. Die hkk übernimmt alle von der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) empfohlenen Schutzimpfungen, die in die Schutzimpfungs-Richtlinie aufgenommen wurden. Als Extra-Leistung bezahlt die hkk zusätzlich die Impfungen für Masern, Grippe und FSME auch außerhalb der STIKO-Empfehlungen.

Wie läuft die HPV-Impfung ab?

Für die HPV-Impfung stehen in Deutschland derzeit zwei zugelassene Impfstoffe zur Verfügung: ein 2-fach-Impfstoff, der vor den Hochrisikotypen HPV 16 und 18 schützt, sowie ein 9-fach-Impfstoff, der zusätzlich vor sieben weiteren HPV-Typen schützt, die ebenfalls mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht werden. In der Regel kommt dieser Impfstoff zum Einsatz.

Die Anzahl der Impfdosen richtet sich nach dem Alter beim Impfstart: Bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten ausreichend. Beginnt die Impfserie ab dem 15. Lebensjahr oder liegen zwischen den ersten beiden Dosen weniger als fünf Monate, ist eine dritte Dosis erforderlich, um einen vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.

Die HPV-Impfung wird in der Regel vom Kinder-/Jugendarzt, Gynäkologen oder Hausarzt durchgeführt. Dabei wird der Impfstoff in den Oberarmmuskel injiziert.

Nebenwirkungen der HPV-Impfung

Wie bei anderen Impfungen kann es nach der Schutzimpfung zu kurzfristigen Reaktionen an der Einstichstelle kommen, etwa Rötung, Schwellung oder Schmerzen. Auch leichtes Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen sind möglich, klingen aber meist rasch wieder ab. 

Wie hoch ist die Impfquote bei hkk-versicherten Kindern und Jugendlichen?

Fast die Hälfte (48,1%) aller hkk-versicherten Kinder und Jugendlichen im Alter von 0-19 Jahren hatten zum Stichtag 2024 mindestens eine HPV-Impfung. Besonders hoch war die Impfquote in Bremen (60,9%) und Niedersachsen (59,5%). Schlusslicht waren Bayern (35,5%) und Baden Württemberg (35,8%). Dabei sind Mädchen tendenziell häufiger geimpft als Jungen.

Eine Übersicht der Impfquoten je Bundesland finden Sie in dieser Übersicht.

Häufige Fragen und Antworten zu Humanen Papillomviren und der HPV-Impfung

Wie häufig ist eine Infektion mit HPV überhaupt?

Humane Papillomviren (HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen weltweit. In Deutschland infizieren sich jährlich schätzungsweise etwa 6 Millionen Menschen mit HPV, was etwa 14 % der weiblichen Bevölkerung entspricht. 

Gibt es Unterschiede bei der HPV-Impfung für Mädchen und Jungen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für alle Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Das Impfschema und die Dosierung sind für beide Geschlechter identisch. 

Kann man sich trotz Impfung mit HPV anstecken?

Obwohl die HPV-Impfung einen hohen Schutz bietet, ist es dennoch möglich, sich mit HPV-Typen anzustecken, die nicht im Impfstoff enthalten sind. Die verfügbaren Impfstoffe schützen vor den häufigsten und gefährlichsten HPV-Typen, bieten jedoch keinen vollständigen Schutz gegen alle existierenden HPV-Varianten. 

Schützen Kondome nicht vor HPV?

Kondome können das Risiko einer HPV-Übertragung zwar verringern, bieten aber keinen vollständigen Schutz. Die Viren können auch durch Hautkontakt im Genitalbereich übertragen werden – also über Bereiche, die nicht vom Kondom bedeckt sind. 

Wie schützt eine HPV-Impfung gegen eine Infektion?

Die Dauer des Impfschutzes nach vollständiger HPV-Impfung ist derzeit noch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Auffrischungsimpfungen notwendig sind. 

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