Patientensicherheit mit der hkk
Das Gesundheitssystem in Deutschland sorgt dafür, dass jede Bürgerin und jeder Bürger eine umfassende, qualitativ hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung erhält. Da diese von Menschen erbracht wird, ist sie nicht immer fehlerfrei. Deshalb ist das Thema „Patientensicherheit“ für alle Beteiligten im Gesundheitssystem von zentraler Bedeutung. Im Fokus dabei: die kontinuierliche Verbesserung.
Was bedeutet Patientensicherheit?
"Patientensicherheit ist das aus der Perspektive der Patienten bestimmte Maß, in dem handelnde Personen, Berufsgruppen, Teams, Organisationen, Verbände und das Gesundheitssystem
- einen Zustand aufweisen, in dem unerwünschte Ereignisse selten auftreten, Sicherheitsverhalten gefördert wird und Risiken beherrscht werden,
- über die Eigenschaft verfügen, Sicherheit als erstrebenswertes Ziel zu erkennen und realistische Optionen zur Verbesserung umzusetzen, und
- in der Lage sind, ihre Innovationskompetenz in den Dienst der Verwirklichung von Sicherheit zu stellen."
Quelle: APS-Weißbuch, 2018
Wie verbessert die hkk die Patientensicherheit?

Auch wenn die hkk nicht direkt an der Patientenversorgung beteiligt ist, engagieren wir uns intensiv für eine bessere Versorgungsqualität: Wir bieten besondere Versorgungskonzepte, Forschung und Beratung sowie digitale Angebote, die mit fundierten, verlässlichen Informationen die Gesundheitskompetenz unserer Versicherten stärken. Die hkk bietet Hilfe und Beratung, wenn ein Behandlungsfehler vermutet wird und hält umfassende Beratungsangebote vor.
Ein weiteres wichtiges Element zur Verbesserung der Patientensicherheit ist das so genannte Critical Incident Reporting Systems (CIRS). Dieses ermöglicht es, kritische Ereignisse zu melden, aus den Erfahrungen gemeinsam zu lernen und so Fehlern in der Zukunft vorzubeugen. An dieser Stelle engagiert sich die hkk zusammen mit den Ersatzkassen und dem vdek durch das Berichtsportal „Mehr Patientensicherheit – MePa“.
MePa – Ihre Stimme für mehr Patientensicherheit
Das Berichtsportal „Mehr Patientensicherheit – MePa“ steht ab sofort zur Verfügung.
Für eine gute Sicherheitskultur ist es wichtig, über Fehler und kritische Ereignisse offen zu sprechen, um aus diesen zu lernen. Nur so können Fehler vermieden und die Patientenversorgung kontinuierlich verbessert werden.
Hierzu haben wir Ersatzkassen, die Techniker Krankenkasse TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH Kaufmännische Krankenkasse, HEK Hanseatische Krankenkasse und die hkk Krankenkasse zusammen mit dem Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) das Portal „Mehr Patientensicherheit“ ins Leben gerufen. Durch dieses Berichts- und Lernsystem (CIRS – Critical Incident Reporting System) soll gemeinsam mit Patient*innen und Versicherten aus Fehlern und Beinahe-Schäden gelernt und Fehlern vorgebeugt werden . Ziel ist es, gemeinsam die Prozesse und Abläufe im Gesundheitswesen zu verbessern.
MePa – Ihre individuellen Erfahrungen – Ihr Bericht- und Informationsportal
Sie haben bereits entsprechende Erfahrungen in der Arztpraxis, im Krankenhaus, der Apotheke, der Pflege oder anderswo gemacht? Im MePa-Portal können Sie Ihre kritischen, aber auch positiven Erfahrungen in einem Berichtsformular darstellen, mit anderen teilen und so zur Verbesserung der Patientensicherheit beitragen. Ihre Angaben werden zunächst anonymisiert und de-individualisiert. Anschließend sichten Expert*innen die eingehenden Berichte, analysieren sie und sammeln Informationen, durch die die Sicherheit von Patient*innen in der Behandlung verbessert werden kann.
Besondere Fälle werden monatlich im MePa-Portal mit umfangreichen Hinweisen für Patient*innen veröffentlicht.
Wir für Sie: Unterstützungsangebote der hkk Krankenkasse
Hilfestellung & Beratung bei Behandlungsfehlern
Ein Behandlungsfehler ist dann gegeben, wenn eine medizinische Maßnahme allgemein anerkannte fachliche Standards nicht erfüllt und dies gesundheitliche Schäden zur Folge hat. Dann besteht möglicherweise ein Anspruch auf Schadenersatz und Schmerzensgeld.
Die hkk bietet Ihnen konkrete Hilfsangebote sowie eine ausführliche Beratung, sofern Sie einen Behandlungsfehler vermuten. Bei einem begründeten Verdacht begleitet Sie die hkk und prüft den Fall anhand der medizinischen Unterlagen. Sollte sich der Verdacht eines Behandlungsfehlers erhärten, gibt die hkk für Sie ein unabhängig erstelltes und für Sie kostenfreies Gutachten in Auftrag.
Das Behandlungsfehlermanagement ist unter der Telefon-Hotline 0421 3655 3355 erreichbar. Darüber hinaus hat die hkk ein Infoblatt zusammengestellt, das Ihnen bei Verdacht auf einen Behandlungsfehler wertvolle Tipps und Informationen an die Hand gibt. Weitergehende Informationen finden Sie hier.
Zweitmeinung bei Rücken-Operationen
Darüber hinaus können Sie sich im Falle einer bevorstehenden Operation im Rückenbereich eine Zweitmeinung durch ein Spezialisten-Team einholen. Dafür hat die hkk einen Versorgungsvertrag mit über 30 Schmerzzentren in ganz Deutschland geschlossen. Durch dieses Versorgungsangebot unterstützt Sie die hkk bei der Wahl der bestmöglichen Therapie, indem Sie mittels der Zweitmeinung eine bessere Entscheidungsgrundlage erhalten. Gleichzeitig soll die Anzahl unnötiger Operationen reduziert werden.
Falls Sie Fragen zur Zweitmeinung bei Rücken-OP haben oder weitere Informationen benötigen, können Sie sich gern an unsere kostenlose telefonische Beratung unter 0800 2 555444 wenden. Weitergehende Informationen finden Sie hier.
Stärkung der Patientensouveränität – Shared-Decision-Making: Dialog auf Augenhöhe
Bei SharedDecision-Making (SDM) geht es um die partizipative Entscheidungsfindung: Arzt/Ärztinnen und Patient*innen treffen gemeinsam die Entscheidung für die bestmögliche Behandlung.
Dazu informiert der Arzt bzw. die Ärztin die oder den Betroffene*n über die Krankheitssituation und die Handlungsmöglichkeiten. Anschließend tauschen beide ihre Erfahrungen und Präferenzen aus und legen gemeinsam die Behandlung fest. Eine Kommunikation auf Augenhöhe schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre, die es ermöglicht, Dinge offen anzusprechen – auch Behandlungsfehler werden so schneller aufgedeckt. Auf diese Weise erhöht Shared-Decision-Making die Patientensicherheit.
Die hkk hat für Sie dieses Versorgungskonzept im Rahmen der Hausarztzentrierten Versorgung in Bremen in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein bereits umgesetzt und dafür im Jahr 2019 sogar den MSD-Gesundheitspreis erhalten.
Auch die Weltgesundheitsorganisation fordert im Rahmen ihres „Globalen Aktionsplans Patientensicherheit 2021-2030“ die Stärkung der Patientensouveränität durch partizipative Entscheidungsfindung (Shared-Decision-Making).
Maßnahmen zur Arzneimitteltherapiesicherheit
Unter Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) sind alle Maßnahmen gemeint, die Medikationsfehler und damit vermeidbare Risiken für Patient*innen minimieren. Arzneimitteltherapiesicherheit ist dementsprechend ein wichtiger Baustein der Patientensicherheit.
Aus diesem Grund ist die hkk an der Entwicklung des Bitmarck-Projekts „Gesundheitscockpit“ beteiligt. Ziel ist es, die nach und nach in der elektronischen Patientenakte (ePA) verfügbaren medizinischen Informationen für Sie nutzbar zu machen. So wird es auch ein Medikationsmodul geben. Über diese App können dann eigene Medikationspläne mit Erinnerungsfunktion für die Einnahme erstellt werden. Ein Wechselwirkungscheck kann als Grundlage für eine ärztliche oder pharmazeutische Beratung dienen.
Passend dazu bietet die hkk Ihnen den Service der medizinischen Beratungshotline „hkk med“ kostenlos unter 0800 2555 445 (24 Stunden/7 Tage die Woche) an. Hier steht Ihnen ein hkk Team aus Fachärzten, Zahnärzten, Apothekern und Krankenpflegern mit Antworten zu Ihren Fragen rund um Ihre Gesundheit, auch zu Themen der Arzneimitteltherapiesicherheit (Wechselwirkungen, korrekte Einnahme etc.), zur Verfügung. Weitergehende Informationen finden Sie hier.
Unser Einsatz zur Verbesserung der Versorgungsqualität
RESIST – Resistenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen
RESIST ist ein Innovationsfonds-Projekt zur Stärkung der Arzneimittelsicherheit.
Über ihren Dachverband vdek und gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, acht Kassenärztlichen Vereinigungen sowie zahlreichen Fachärzten hat die hkk „RESIST – Resistenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen“ durchgeführt. Das Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Rostock sowie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) haben das Projekt wissenschaftlich begleitet.
Ziel ist es, den Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfekten in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung zu optimieren. Die Ergebnisse zeigen, dass eine verbesserte Versorgungsqualität mit Antibiotika erreichbar ist. Dies leistet einen wichtigen Beitrag dazu, Antibiotikaresistenzen zu vermeiden, damit Antibiotika auch in Zukunft bei schweren bakteriellen Infektionen wirksam sind.
Forschung: Stärkung der Patientensouveränität
Das Thema Patientensicherheit hat auch in den Forschungsaktivitäten der hkk einen besonderen Stellenwert. So wurde aktuell im Rahmen einer Forschungsförderung der Opioid-Report unter der Leitung des renommierten Arzneimittelexperten Prof. Dr. Gerd Glaeske veröffentlicht. Opioide sind starke Schmerzmittel wie Morphin und Fentanyl, die nur in besonders schwerwiegenden Fällen – beispielsweise in der Krebstherapie – eingesetzt werden sollen.
In Deutschland werden sie jedoch mittlerweile überwiegend Patient*innen mit Rückenbeschwerden und Arthrose verordnet. Das Forschungsteam kritisiert im Report einen zu leichtfertigen Umgang bei der Verordnung von Opioiden und fordert eine stärkere Aufklärung über die Suchtgefahr. Die Veröffentlichung dieser Forschungsergebnisse dient dazu, die Patientensouveränität zu stärken und Verbesserungen in der Versorgung zu erzeugen. Denn indem Patient*innen Informationen und Wissen zur Verfügung gestellt werden, sind sie besser in der Lage, aktiv an Entscheidungen teilzunehmen.
Nähere Informationen hierzu erhalten Sie im Gesundheitsreport der hkk.
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS)

Die hkk unterstützt seit Mai 2022 das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. finanziell durch ihre dortige Premium-Mitgliedschaft. Im Rahmen dieses Bündnisses sind alle relevanten Akteure aus dem Bereich Patientensicherheit in Deutschland miteinander vernetzt und erarbeiten zusammen konkrete Handlungsempfehlungen zur Förderung von Patientensicherheit. Das APS engagiert sich für die Förderung der Patientensicherheit als Leitprinzip im Gesundheitswesen und übernimmt die Vorreiterrolle zur Umsetzung des globalen Aktionsplans der WHO.
Engagement für Sie: Der hkk Transparenzbericht
Nur gut informierte Versicherte können die richtige Entscheidung für ihre Gesundheit und die ihrer Angehörigen treffen – davon sind wir bei der hkk überzeugt. Deshalb geben die hkk-Transparenzberichte einen umfassenden Überblick über wichtige Kennzahlen der verschiedenen Leistungsbereiche sowie Beratungs- und Serviceangebote.
Welttag der Patientensicherheit 2024

Außerdem unterstützt die hkk auch in 2024 den "Welttag der Patientensicherheit". Dieser wurde 2019 ins Leben gerufen und ist einer von zwölf jährlichen Aktionstagen der WHO. Übergeordnete Ziele sind die Sensibilisierung und das Engagement der Öffentlichkeit, die Verbesserung des globalen Verständnisses und die Arbeit an globaler Solidarität und Maßnahmen der Mitgliedsstaaten zur Verbesserung der Patientensicherheit und Verringerung von Patientenschäden.
Teil des unter dem Motto "Mehr Sicherheit. Für und mit Patientinnen und Patienten. Stimme der Patientinnen und Patienten stärken" stehenden Aktionstags ist der Appell von WHO und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), am 17. September die leuchtende Signalfarbe Orange mittels visueller Maßnahmen für Patientensicherheit wirksam werden zu lassen: mit orangen Bannern in den Fußgängerzonen, orangen Flaggen vor den Kliniken, oranger Kleidung oder digital auf Webseiten oder Social Media Accounts. Mit dieser starken Signalfarbe sollen aufmerksamkeitsstarke, orange leuchtende Bekenntnisse zur Patientensicherheit geschaffen werden, um das Bewusstsein für das Thema zu schärfen.
Seit dem 15.02.2024 betreibt die hkk zusammen mit den Ersatzkassen, Techniker Krankenkasse TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH Kaufmännische Krankenkasse, HEK-Hanseatische Krankenkasse und hkk zusammen mit dem Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) das Portal „Mehr Patientensicherheit“ – das Versicherten-CIRS der Ersatzkassen“ (www.mehr-patientensicherheit.de/hkk), ein Berichts- und Lernsystem (CIRS-Critical Incident Reporting System), um gemeinsam mit Patienten und Versicherten aus Fehlern und Beinahe-Schäden zu lernen und Fehlerprävention zu betreiben. Zeil ist es, gemeinsam die Prozesse und Abläufe im Gesundheitswesen zu verstehen und zu verbessern. Durch MePa sollen Patienten befähigt und sensibilisiert werden, es sollen Anlaufstellen und Kommunikationswege aufgezeigt und der Informations- und Wissensfluss gewährleistet werden.